Bereicherndes Treffen
08. November 2024
Von: André Uhlig ⁄ Wassersommelier
Einmal im Jahr, stets an einem anderen Ort treffen sie sich, Wasser-Genussexperten der ganzen Welt. Dieses Mal fand das mehrtägige Programm im Stuttgarter Raum statt. Vom Württemberger Weinerzeuger bis zum Mineralbrunnen bot die Wassersommelier Union ihren Mitgliedern eine anspruchsvolle Mischung aus relevanten und topaktuellen Themen rund ums ursprüngliche Nass.
Es war mehr als ein Austausch unter Gleichgesinnten. Neben etlichen Genussmomenten ging es um den Schutz jedweden Wassers, welches zum Trinken ausgelobt ist. Insbesondere, wenn es um den Erhalt natürlicher Mineralquellen geht. Wofür? Damit deren natürliche Eigenschaften für nachfolgende Generationen erhalten bleiben.
Den Geschäftsführer der Wassersommelier Union (WSU) Dr. Peter Schropp bekomme ich Tage danach ans Telefon. Wir sprechen über bisher Erreichtes sowie den Verlauf der Konferenz.
André Uhlig: In Deiner Doppelfunktion als Veranstalter und Referent konnten wir uns in Stuttgart nicht ausführlich sprechen. Nun aber: Wie viele Teilnehmer und Länder waren beim diesjährigen Treffen der WSU mit dabei?
Dr. Peter Schropp: Unserer Einladung folgten 61 Teilnehmer aus 16 Ländern. Das zeigt das internationale Interesse an den aktuellen Themen. Natürliches Mineralwasser ist weltweit beliebt und selbstverständlich freuen wir uns über die rege Beteiligung.
Du zähltest zu den Gründungsmitgliedern der WSU. Hast Du damals mit der aktuellen Anzahl an Mitgliedern gerechnet, vor allem im Hinblick auf die globale Resonanz?
Mit der Doemens Wassersommelier Ausbildung starteten wir 2011 im deutschsprachigen Raum. Daraus entwickelte sich unser jetziger Berufsverband, die Wassersommelier Union. Was mich völlig überraschte, dass ab 2016 das internationale Interesse an der Ausbildung sowie einer nachfolgenden Mitgliedschaft immens zunahm.
„Alles Menschen, die sich überdurchschnittlich für die Vielfalt des Wassers begeistern.“
Mittlerweile führen wir unsere Wassersommelier Kurse in vier Sprachen durch, in Englisch, Mandarin, Spanisch und Deutsch. Unterdessen beteiligen sich in der WSU Mitglieder aus 25 Nationen.
Welcher Schwerpunkt der Konferenz wird die Teilnehmer über die Tagung hinaus weiter beschäftigen?
Ich finde, dass die Wasserprobleme weltweit jedem im Hinterkopf geblieben sind. Beispielsweise waren es die Vorträge von Manfred Mödinger, welche uns Fakten lieferten, womit der fortschreitenden Wasserverschmutzung etwas Wirksames entgegengesetzt werden kann.
Weil ein natürliches Mineralwasser per Gesetz weder filtriert noch behandelt werden darf, muss es dann nicht im ureigenen Interesse eines jeden Brunnenbetriebs liegen, dass er seine Quellregion ursprünglich rein hält?
Du sagst es. Notwendiger denn je wird die Unterstützung der Landwirte sein, deren kontinuierliche Arbeit mit dem Boden wesentlich das Wasser beeinflussen. Deshalb wurde von Manfred Mödinger die ökologische Landwirtschaft hervorgehoben, welche strenger als vom Gesetzgeber gefordert, seit Jahrzehnten selbst auferlegt mit dazu beiträgt, dass Wasser in allen Ebenen geschützt bleibt.
Danke Peter für das Gespräch.
Mit den Fachvorträgen „Mikropartikel - ein Mineralwasserproblem?“ und „Mineralwasser - demnächst verboten?“ lieferte Manfred Mödinger detailreiche Fakten. Über einen anhaltenden Trend „Alcaline Water“ sprach Dr. Peter Schroop. Abschließend referierte Prof. Dr. Volker Müller-Scholenberger von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf über „Heilwasser ist ein besonderes Mineralwasser“.
Ganz verschieden ist der Umgang mit Heilwässern in der DACH-Region. In Deutschland wurde der medizinische Nachweis erbracht, dass der Konsum eines solchen Wassers heilende, lindernde und präventive Wirkungen bei spezifischen Krankheiten hat. Das Arzneimittelgesetz liefert dafür die rechtliche Grundlage. Während sich diese Klassifizierung in Österreich innerhalb des Heilvorkommen- und Kurortegesetzes bewähren muss, ist die Bezeichnung Heilwasser in der Schweiz unzulässig.
Neben Heilwässern zählen Mineralquellen mit einem hohem Wirkungsgrad zum Erfahrungsschatz der Balneologen, welche in Kurstädten neben ausgewählte Wassertrinkkuren umfänglich mit den natürlichen Ressourcen der Gesund- und Mineralbrunnen arbeiten.
Womit sich mir die Gelegenheit bietet, auf das nächste Jahrestreffen der Wassersommelier Union hinzuweisen, welches 2025 in Karlsbad im westböhmischen Bäderdreieck stattfinden wird. Ich freue mich, wenn sich die Möglichkeit ergibt, darüber zu berichten.
Bildnachweise
Quellregion, Ilona Frey; Watersplash, Artiom Vallat
WSU-Tagung, Jens Bunzel, Achim
Wassersommelier Union e. V.
Mit seinen Aktivitäten wirkt die WSU als Berufsverband in relevante Themen unserer Zeit. Sie fördert den regen Austausch von Interessen und Informationen zwischen den Teilnehmern. Sie setzt sich besonders für die Bildungsangelegenheiten seiner Mitglieder ein, insbesondere in Bezug auf Aus- und Weiterbildung.
Die Mitglieder der Wassersommelier Union organisieren summiert eine Vielzahl von Veranstaltungen, die sich mit dem Naturprodukt Mineralwasser befassen. Dazu gehören Seminare und Vorträge, die die Vielfalt von Mineralwasser, seine verschiedenen Geschmacksrichtungen und Wirkungen behandeln. Diese Aktivitäten umfassen Wasserverkostungen im Handel, in der Gastronomie und Hotellerie sowie auf Messen.
Gerlinde Mock, BEd MA, Ernährungs- & Gesundheitspädagogin, 2. Vorsitzende der Wassersommelier Union
Veronika Mensching, geschmacksKultur gmbh, Akademie für Sinne, Geist und Seele
Jens Bunzel, 1. Vorsitzender der Wassersommelier Union | Senior Produkt-Marketing-Manager, Bad Brambacher Mineralquellen
Anke Scherer, Wasser-Sommelière, Assistentin der Geschäftsleitung OSPELT Catering & Metzgerei & Restaurants
Dr. Peter Schropp, Geschäftsführer der Wassersommelier Union sowie Bereichsleiter für Seminare bei der Doemens Akademie
Manfred Mödinger, Mitgründer der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V., setzt sich mit allen deutschen Bio-Verbände für einen behutsamen und nachhaltigen Umgang vom Erdboden bis zum Tiefengestein ein.
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